Train the Train / Trainerin. Trainerleitfaden.
Vorbereitungen für die Instruktion /
Moderation im Workshop zur Teamformung.
Annahmen über das Verhalten
der Entscheider.
- Die Mächtigen vermuten in der Regel, dass die Missstände,
die in der Vorgeschichte aufgezeigt werden, auf
Fehlentscheidungen zurückzuführen sind. Neben der Hoffnung, dass
dies niemand bemerkt und wenn, dann dies keine Konsequenzen für
die Mächtigen hat, besteht die Annahme, selbst (noch) so mächtig
zu sein, dass es mit den üblichen Mitteln der Führung gelänge,
die Missstände zu beseitigen. Wenn das aufgrund des bereits
besseren Wissens nicht mehr angenommen werden kann, neigen die
Mächtigen gerne zu demonstrativen Interventionen, die "aller
Welt offensichtlich machen" müsse, dass es nicht an der Person
des Mächtigen und seinen Entscheidungen liegen könne, wenn die
unerquicklichen Zustände weiter bestehen bleiben oder sich gar
noch verschlimmern könnten. In der Regel wird demonstrativ
"Hilfe" von außen geholt: teure Berater und Erlebnis-Events
sollen wieder alles richten.
- Nützt dies nichts, werden "harte" Sanktionen gegen die
vermeintlich Verantwortlichen ergriffen. Meist sind dies
formalen Führungskräfte der nachfolgenden Hierarchie oder
identifizierte "Sündenböcke". Die Wirkung ist in vielen Fällen
Aufsehen erregend aber von kurzer Dauer: Das "System" hat sich
rasch wieder auf das alte eingependelt.
- Mächtige geben "öffentlich" erst dann eine eigene
Beteiligung und Verantwortung an Missständen zu, wenn sie damit
ihre Macht stärken können oder wenn der öffentliche Druck
unerträglich wurde.
- Die Maßnahmen zur Teamformung kosten Geld. Es gibt keinerlei
Garantie, dass die damit entwickelten Lösungen auch gefallen
werden. Auch die Hoffnung, dass die Zustände danach besser sind
oder besser werden, kann sich erst nach dem Workshop erfüllen -
oder auch nicht. Jegliche Vorabsicherheit ist unseriös und
manipulativ.