HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier


Kontext: "Teamformung: Als Team das Miteinander lernen, gestalten, erhalten, pflegen, anpassen, beenden."



Train the Train / Trainerin. Trainerleitfaden.

Widerstand gegen die Bildung einer Symptomlandschaft.

VOR dem Workshop verfügen die Teilnehmenden meistens über ein klares Bild über das was geschieht - und das was eben nicht geschieht. Die Erklärungen sind aus der Sicht und dem jeweiligen Horizont eines jeden Teilnehmenden in der Regel logisch und nachvollziehbar. Kann zugestimmt werden, schweißt dies die Personen zusammen. Gehen die Ansichten auseinander, wird um die Vorherrschaft der "richtigen" Sichtweise gestritten oder man geht sich aus dem Weg.

NACH der Symptomkartenarbeit wurden die Sichtweisen aller Personen erheblich beeinflusst. Die Horizonte haben erheblich verändert: ein gemeinsamer Horizont ist entstanden.

Wenn nun nach der Auswahl der Symptome und deren Strukturierung zu "Clustern" eine Prozesskette gebildet werden soll, geht dies nur, wenn die Teilnehmenden sich auf die Existenz und die Begrenzungen des gemeinsamen Horizontes einlassen (können). Diese Leistung kann die Teilnehmenden zunächst überfordern. Sie brauchen zunächst Zeit für sich um die vielen neuen Eindrücke, Sichtweisen und Informationen zu verarbeiten und ihr eigenes Bild innerhalb des eigenen Horizontes neu zu schaffen und zu stabilisieren. Wenn sich dies bei mehreren Teilnehmern so einstellen sollte, zeigt sich dies "nach außen" in einem persönlichen oder gemeinsamen Verhalten, das als Widerstand gegen die Bildung einer Prozesskette der Symptomlandschaft ausgelegt werden könnte.

Der Instruktor darf diesen Widerstand niemals zu brechen oder zu überrennen suchen:

Entscheidend ist für die Symptomkartenarbeit weniger, ob alle Aufgaben vollständig und korrekt formal erfüllt wurden, sondern die Intensität der Auseinandersetzung mit den Betroffenheiten aus dem Geschehen, den Erlebnissen und den Ergebnissen.

Im Zweifelsfall kann der Instruktor sich darauf begrenzen, die anstehende Aufgabe anzusagen: die Information wird von den Teilnehmenden in der Regel auch bestens verstanden. Danach kann der Instruktor auf die Bildung der Prozesskette verzichten, wenn die "Müdigkeit" der Teilnehmenden oder die "Lustlosigkeit" allzu offensichtlich sind. In der Regel wird die Diskussion in den Pausen von den Teilnehmenden selbst aufgegriffen. Nicht selten können solche informelle Diskussionen viele Stunden dauern.

Läuft die Bildung der Prozesskette nicht unmittelbar nach den Präsentationen der Gruppenergebnisse, "entfällt" dieser Schritt also, wird er auch nicht nachgeholt! Die Landschaften der Symptome der Gruppen bleiben bestehen wie sie sind.