HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier


Kontext: "Teamformung: Als Team das Miteinander lernen, gestalten, erhalten, pflegen, anpassen, beenden."



Train the Train / Trainerin. Trainerleitfaden.

Risiko der Symptomkartenarbeit.

Je besser die Symptomarbeit war, umso größer ist das Verständnis aller Teilnehmenden, Betroffenen und Beteiligten für die Symptome. Sie erkennen die Symptome als die bestmöglichsten Lösungen, die dem Gesamtsystem jeweils möglich waren: selbstgesteuert, selbstorganisiert und dynamisch angepasst an die jeweils aktuellen Gegebenheiten. Sie erkennen ferner, dass der Ablauf der Symptome und die Dynamik "bekannt" war, Sicherheit bot und verlässlich war: Jeder konnte sich darauf verlassen und hat sich auch entsprechend eingerichtet.

Die Symptome boten auch für alle größtmögliche Nutznießungen: Was auf die Symptome verschoben werden konnte, brauchte nicht weiter hinterfragt zu werden, dafür brauchte niemand Verantwortung übernehmen. Dafür wurde auch niemand zur Rechenschaft gezogen, wenn es auch von Zeit zu Zeit mal eines "Bauernopfers" bedurfte. Dieses diente aber eher dazu, alsbald die gewohnte Ordnung wieder herzustellen.

Eine Änderung bzw. Veränderung in den Ursachen, Hintergründen oder den Wirkkräften, die die Symptome hervorbringen, kann am Ende der Symptomkartenarbeit als völlig unattraktiv erscheinen. Der "Preis" kann als viele zu hoch eingeschätzt werden: Nichts mehr wird sein, wie es bisher war. Wenn etwas verändert würde, könnte auch niemand mehr seine Position beibehalten, sein bisheriges Verhalten fortsetzen und jeweils den anderen "die Schuld" für die unbefriedenden Zustände und Ergebnisse geben. Man könnte sich selbst auch jeweils völlig von der Verantwortung freizeichnen, irgend etwas ändern zu sollen oder zu müssen.

Ein anderes Phänomen ist häufiger zu beobachten: Die Teilnehmenden könnten annehmen, dass jetzt, wo alle das Verständnis für das aufgebracht haben, worunter sie im Alltag litten, sei auch bereits genügend verändert worden. Mehr brauche es nicht. (In der Tat hat sich viel verändert, wenn konflikthaft verbundene Menschen eine gemeinsam getragene Interpretation der Art und Weise erarbeiten und mittragen, wie sie im Alltag zumindest bisher wenig effizient und / oder wenig effektiv zusammen gearbeitet haben.