Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier

09. Konzeption. Konzeptionelles zur Ermittlung der Kernursachen im Workshop zur Teamformung.

Begriff "Ursachen".

Die hier vorgestellten Begrifflichkeiten werden im Rahmen dieses Kontextes "Teamformung" angenommen:

Ursachen sind das, was die Menschen im aktuellen Kontext als "Ursache" ansehen: Es ist das, was nach ihrer Meinung wirkt bzw. gewirkt hat bzw. die Symptome bewirkt hat. Damit sind die gefundenen Ursachen immer Erinnerungen im HIER und JETZT, Interpretationen oder nachträgliche Erklärungen. Sie können den Sachverhalt treffen, - müssen es aber nicht.

Ob eine gefundene Ursache "richtig" ist oder nicht, ist letztlich egal: Im HIER und JETZT wirkt, was im HIER und JETZT als Ursache angesehen wird. Wird diese Ursache im HIER und JETZT bearbeitet, ändert sich auch ihre Wirkung im HIER und JETZT und damit für die Zukunft.

Zu unterscheiden sind die Ur-"Sachen" und ihre Bewertungen.

Keine Ursache hat nur eine einzige Wirkung, sondern viele, unendlich viele sogar. Das Symptom macht jedoch eine Wirkung offensichtlich, die unbequem oder unerwünscht oder sogar schädlich ist oder war. Deshalb muss das Denken, Planen, Entscheiden, Handeln und Verhalten der Personen, die für die Ursache verantwortlich sind, nicht auch "falsch" gewesen sein.

Ein "falsches" Verhalten kann nur unterstellt werden, wenn die denkenden, planenden, entscheidenden, handelnden und sich verhaltenden Personen mit Vorsatz und Absicht die nachteiligen Wirkungen der Ursachen angestrebt haben: davon kann bei Sabotage, Boykott, Verweigerung und Missbrauch von Macht ausgegangen werden. Aber auch nur dann, wenn die Personen über Wahlmöglichkeiten verfügten. (Das ist im Nachhinein meist nie mehr festzustellen, denn: rein theoretisch bestehen immer Wahlmöglichkeiten, praktisch jedoch nicht immer, zumindest nicht immer machbare, wie jeder aus seinen eigenen Erfahrungen weiß.)

(Quelle: skip-Anleitung 1987, 2009 erweitert und aktualisiert durch Heinrich Keßler)