Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier

09. Ermittlung der Kernursachen, Analyse und Diagnose.

Hinweise für Instruktor / Moderator:

Es kann sein, dass Sie selbst an dieser Stelle des Workshops jeglichen Überblick über die bereits bearbeiteten Inhalte verloren haben: Die Informationsfülle und die Dynamik der Auseinandersetzungen fordert von Ihnen, sich auf die Instruktionen und Moderationen zu konzentrieren und die Teilnehmenden zu unterstützen, die jeweiligen Aufgaben so zu erfüllen, wie sie angeleitet wurden. Bei diesen Aufgaben ist es kaum möglich, auch noch alle inhaltlichen und beziehungsmäßigen Informationen aufzunehmen und so zu verarbeiten, dass eigene Hypothesen gebildet werden können. Das ist auch nicht erforderlich, denn die Teilnehmenden haben sich bis zu diesem Schritt genügend Wissen mobilisiert, das es jetzt "nur noch" abzurufen gilt. Die Ermittlung der Kernursachen ist ein erster Schritt dazu.

Machen Sie sich bei diesem Arbeitsschritt auf einige Überraschungen bereit, wie die Teilnehmenden die Symptome erklären! Es kann durchaus sein, dass keine der Erklärung vorkommt, die Sie als Instruktor / Moderator aufgrund Ihrer bisherigen Erfahrungen anbieten würden!

Halten Sie sich unbedingt mit Musterantworten zurück! Nichts, aber auch gar nichts, was Sie aus Ihrer bisherigen Erfahrung kennen, muss HIER und JETZT zutreffen!

Wenn eines erforderlich sein sollte, überziehen Sie mit Ihrem Vorschlag so weit wie möglich, damit keine Person auf die Idee kommen kann, dass Sie "bestimmte" Ursachen sehen bzw. nicht sehen möchten. Verwenden Sie z.B. die Begründung "Das ist so, weil der Mond auch tagsüber scheint." Dieses Beispiel wird wahrscheinlich als so absurd empfunden und dennoch so verstanden, dass es den Teilnehmenden helfen kann, ihre eigene Begründungskette (wieder) in Gang zu bringen.

(Quelle: skip-Anleitung 1987, 2009 erweitert und aktualisiert durch Heinrich Keßler)