Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier

06. Konzeption. Konzeptionelles zu den Leitbildern im Workshop zur Teamformung:

Workshop zur Teamformung - Erarbeitung eines gemeinsamen Leitbildes -

Warum es schwierig ist, sein Leitbild zu formulieren.

Leitsätze:

Wer von etwas weg will, weiß noch nicht unbedingt, wohin er will.
Wer nach woanders hingehen will, muss seinen bisherigen Standpunkt verlassen.

Die Leitsätze beschreiben die beiden Hauptschwierigkeiten der Leitbildarbeit: Viele Menschen wollen sich "nur" jener Dinge entledigen, die sie als störend oder nachteilig empfingen: Dann wären sie bereits mehr als voll zufrieden. Nicht selten werden einzelne Teilnehmende erstmals erfahren, dass sie sich Gedanken machen können, sollten und dürfen, wohin sie denn sich verändern und entwickeln wollten.

Manchmal kleben Personen auch an Vorlieben, Bequemlichkeiten und Annehmlichkeiten des aktuellen Zustandes, die nicht mehr weiter bestehen werden, wenn sich etwas Fundamentales ändert. Leitbilder beschreiben vielfach solche grundlegende Veränderungen. Die Unmöglichkeit oder zumindest Unwahrscheinlichkeit, dass sich in den Situationen, in welchen das propagierte Leitbild verwirklicht hätte, auch die bisherigen Nutznießungen aufrecht erhalten ließen, kann dazu führen, sich eher mit dem IST zu versöhnen als sich möglichen Entwicklungen zu stellen und diese auch noch selbst vorzuschlagen.

Die Leitbilder erhöhen den Grad der Unzufriedenheit mit dem Ist (siehe auch Modell "Handlungsfeld") Sie bezieht sich jetzt auch auf jene Punkte, die nach der Beseitigung der Symptome als bisher ungenutzte, wenn auch unerkannte Möglichkeiten und Chancen bestehen.

Ein veröffentlichtes Leitbild enthält auch die erklärte grundsätzliche Bereitschaft mitzuwirken, dass es verwirklicht werden kann.

(Quelle: skip-Anleitung 1987, 2009 erweitert und aktualisiert durch Heinrich Keßler)